Ressourcenknappheit und die Auswirkungen des Klimawandels sind einige der größten Herausforderungen für eine zukunftsfähige Entwicklung. Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit entwickeln sich darum für Unternehmen zu entscheidenden Wettbewerbs- und Erfolgsfaktoren. Betriebe profitieren davon in vielerlei Hinsicht: durch geringere Betriebskosten, durch mehr Unabhängigkeit von den Schwankungen der Energie- und Rohstoffmärkte und nicht zuletzt durch ein besseres Kundenimage sowie eine nachhaltig stärkere Positionierung am Markt.
Die Kosten für Energie und Ressourcen zu senken und damit die Wirtschaftlichkeit des Betriebes sicherzustellen, wird in den kommenden Jahren ein zentraler Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sein. In den vergangenen Jahren sind die Preise von Strom, Erdgas und Heizöl für die Industrie um 160 bis 490 Prozent gestiegen. 80 Prozent der vom Handel genutzten Gebäude in Deutschland wurden vor 1978 errichtet, also bevor in der Bundesrepublik die ersten baulichen Anforderungen an den Wärmeschutz galten (Quelle: dena). Vor diesem Hintergrund gilt es, Einsparpotenziale im eigenen Unternehmen zu identifizieren und entsprechende Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Der effiziente Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Rohstoffen kann ebenfalls zu erheblichen Senkungen der Betriebskosten führen. Das Vermeiden von Abfällen, Recycling, Nutzung von Abwärme, Einsatz effizienter Maschinen und LED-Beleuchtung sind nur einige Beispiele für nachhaltiges Engagement in diesem Themenfeld.
Auch Anlagen zur eigenen Energieerzeugung wie etwa Photovoltaikanlagen, Geothermie oder Solarthermie zur Beheizung von Büro- und Produktionsgebäuden sind lohnende Investitionen in die Zukunft. Der Einsatz von regenerativen Energien ist für viele Unternehmen bereits lukrativ, insbesondere in energieintensiven Branchen. Ein weiteres Zukunftsthema ist das betriebliche Mobilitätsmanagement und insbesondere die Integration von Elektromobilität.
Durch die Projekte ZUKUNFT ZEIGEN sowie ZUKUNFT ZEIGEN 2.0 wurden Unternehmen aktiv zum Thema Klimaschutz beraten und eingebunden. Daraus sind zwei Broschüren und eine begleitende Wanderausstellung entstanden, die innovative Projekte zum Klima- und Umweltschutz der Unternehmen in der Region vorstellten. Nachmachen und Nachahmen ist hier ausdrücklich erwünscht, ebenso wie Vernetzung und Austausch untereinander.
Die projektbegleitenden Broschüren gibt es hier zum Download:
- Broschüre ZUKUNFT ZEIGEN [PDF]
- Broschüre ZUKUNFT ZEIGEN 2.0 [PDF]
Rund 30 Unternehmer und Unternehmerinnen trafen sich Mitte Mai in der Priesterkate in Büchen, um gemeinsam über nachhaltiges und klimaneutrales Wirtschaften in der Zukunft zu sprechen und über Maßnahmen zur Senkung des Strom-, Gas- und Energieverbrauches zu diskutieren. Organisiert wurde die Veranstaltung mit dem Titel „Klimaschutz in Unternehmen“ vom KlimaKreis Herzogtum Lauenburg (bestehend aus den Klimaschutzmanager:innen des Kreises) in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Herzogtum Lauenburg (WFL) als Follow-up des Projektes „Zukunft Zeigen 2.0“.
Zur Vorbereitung auf die Veranstaltung hatten die Klimaschutzmanager:innen über die WFL eine Unternehmensumfrage durchgeführt, an der sich über 50 Unternehmen aus dem Kreisgebiet beteiligt hatten. Bei der Umfrage gaben 92 % der Befragten an, dass ihnen Klimaschutz in ihrem Unternehmen wichtig oder sogar sehr wichtig sei. Knapp zwei Drittel der Betriebe machen bereits mehr in diesem Bereich als gesetzlich vorgegeben ist. 56 % gaben an, kurzfristig (in den nächsten 1-2 Jahren) Maßnahmen zur weiteren Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit zu planen.
In der Umfrage konnte außerdem angegeben werden, zu welchen Themen aktuell Informationen gewünscht werden, woraufhin Susann Dreßler, Leiterin der IB.SH Förderlotsen für Unternehmen und Gründungen, die aktuellen Förderprogramme vorstellte, um Unternehmen nachhaltiger aufzustellen.
Karsten Prill, Teamleiter Einkauf bei der Firma RAMPA in Büchen, stellte außerdem beispielhaft vor, wie ein Unternehmen erfolgreich Wirtschaften und dabei Rücksicht auf die Umwelt nehmen kann. Als eines der ersten KfW40 Gewerbegebäude in Norddeutschland konnte RAMPA durch die Kombination von Erdwärme- & PV-Technologie, speziellem Fassadensystem, erhöhter Wandstärke und effizientem Belüftungssystems sowie der Nutzung der Abwärme von Produktionsmaschinen zur Beheizung der Fertigungshalle den eigenen CO2-Verbrauch bereits deutlich senken. RAMPA strebt als Reduktionsziel an, bis zum Jahr 2030 in den Bereichen Scope 1 und 2 nur noch max. 10 % der Emissionen gegenüber dem Basisjahr 2020 zu erreichen.
Anschließend an die Vorträge wurde sich in World Cafés zu den Themen „Erneuerbare Energien“, „Fördermöglichkeiten“, „Austausch und Vernetzung“ ausgetauscht. Fazit der Veranstaltung ist, dass die Unternehmen sich einen weiteren Austausch wünschen, da die Vernetzung untereinander wichtig sei, um von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Eine Fortführung des Themas „Klimaschutz in Unternehmen“ wird der KlimaKreis zusammen mit der WFL ausarbeiten, wobei das Format noch offen ist.
Die Klimaschutzmanagerinnen des Kreises Herzogtum Lauenburg.