Dieser Baum ist ein lebendiges Mahnmal für Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Er wurde vom Pfarrer und Lehrer Korbinian Aigner im Konzentrationslager Dachau gezüchtet und wird seit 1985 als Korbinians Apfelbaum bezeichnet. Die OMAS gegen Rechts Lauenburg haben die Pflanzung des Baumes initiiert, Bürgerinnen und Bürger aus Lauenburg haben ihn durch ihre Spenden finanziert. Die Pflanzung erfolgte mit Unterstützung der Stadt Lauenburg am 27.01.2024 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft.

Korbinian Aigner (1885 bis 1966) war Pfarrer und Lehrer in Bayern, der sich der nationalsozialistischen Propaganda widersetzte. Auch im Unterricht verhehlte er nicht seine kritische Meinung. Er wurde verraten und 1939 inhaftiert und schließlich 1941 ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Dort leistete er Zwangsarbeit in der Landwirtschaft und nutzte dies, um Apfelbäumchen zu züchten, die aus dem Lager geschmuggelt wurden. Auf dem Todesmarsch aus dem KZ 1945 konnte Aigner fliehen und er überlebte.

Nach dem Krieg arbeitete Aigner weiter als Ausbilder für junge Obstbauern und übernahm u.a. Aufgaben in der Landwirtschaftskammer Bayern. Als Anschauungsmaterial für den Unterricht erstellte er Zeichnungen vielfältiger Apfelsorten von beachtlicher Qualität. Die umfangreiche Bilddokumentation, die erst nach seinem Tod entdeckt wurde, war auf der Documenta 13 im Jahr 2012 in Kassel zu sehen. Das Archiv über Korbinian Aigner ist bei der Technischen Universität München angesiedelt. Weitere Infos unter: https://www.ratzeburg.de/Stadt...
https://de.wikipedia.org/wiki/...

Uschi Martens-B.
Omas gegen Rechts Lauenburg
am 02.04.2024